16. Juni 2015

Das Cervélo P3 Zeitfahrrad - High-Tech Klassiker der Triathlon- und Zeitfahrräder.

Zeitfahrräder üben eine besondere Faszination auf mich aus. Als Vater und noch dazu in einer gerade sehr intensiven beruflichen Phase finde ich kaum noch Zeit für Radsport-Übertragungen im TV (vom eigenen Radsport mal abgesehen) - eines, das versuche ich aber trotzdem immer zu schaffen: Die Zeitfahren anschauen. Am liebsten die Teamzeitfahren. Anmut, Kraft und nicht zuletzt die schiere Speed sind es, die auf den extremen Maschinen zählen. 



Das Cervélo P3C

Und da Cervélo mit dem P3 auch gleich noch die TT-Ikone herstellt, freue ich mich, das Marc-Alex Raissis vor einigen Wochen Zeit findet, sich zusammen mit seinem Cervélo P3 einigen Fragen zum Zeitfahren und dem schicken TT-Bike zu stellen, sodass ich dieser, meiner Bewunderung für diese schicken Räder einen Text und vor allem wundervolle Fotos widmen kann.



Faszination Zeitfahrrad: Was mich so tierisch anmacht.


Zeitfahrräder sind für mich das High End der Rennrad-Evolution. Fahrräder, gerade noch, aber hochgezüchtet, wenn nicht überzüchtet, um nur einem Zweck zu dienen: Maximaler Vortrieb! Diesem Ideal wird alles untergeordnet, alles verworfen, was unnötiger Ballast ist, der Komfort des Fahrers eingeschlossen. Eine gnadenlose auf Geschwindigkeit getrimmte Geometrie, nach Extremem verlangend, gerade von denen, die sie fahren möchten. Eine nicht endende Forderung nach absoluter Unterordnung. No excuse eben.


Shooting a Beauty: Das Cervélo P3 Custom Paint von Marc-Alex Raissis in der 
Hamburger Alster Schwimmhalle. 

Wie das Zeitfahren selbst, eine Disziplin wie keine andere im Radsport. Alle gegen alle. Keine Teams. Keine Strategien. Keine Spielchen, keine Psychologie. Nur die Uhr, die herunter tickt, gnadenlos, alle haben die gleichen, langen, quälenden Sekunden. Die gleiche Strecke. Idealerweise auch die gleichen Wetterbedingungen. Es siegt, wer aus sich selbst heraus die schnellste Zeit fährt - kein Windschatten, keine Domestiken, keine Servicewagen und keine Teamabsprachen. Pure Cycling, wenn man so will.


Und die Räder erst! Lauernde, zum Sprung bereite, gedrückte Rahmen. Wie Leoparden - anmutig, edel. Brutal. Langer Radstand für gestreckte Sitzpositionen - aerodynamisch optimal - sorgt für die Sportwagen-Optik. Neben einem Zeitfahrrad wirkt selbst der modernste Aero-Rennrad-Rahmen irgendwie langsam. Sonderbar hoch. Bullig, irgendwie. 



Was das R3 in der Rennradsparte ist, war schon lange vorher - und ist es noch immer - das P3
für die Triathleten und Zeitfahrer. DIE Benchmark in Sachen TT-Bike.

TT-Bikes, das sind breite, flächige Rahmen, Flügelprofile sind selbstverständlich, dicke Tretlager und windoptimierte Aero-Bars. Ich finde TT-Bikes einfach nur wunderschön. Nicht minder schön - dabei so quälend schmerzhaft - die extreme Haltung des Zeitfahrers. Vor dem Wind weg kauernd, Fokus auf dicke Schenkel, die mächtige Blätter drehen.


Mark-Alex Raissis von Triabolos und sein Cervélo P3: "Nach dem Iron Man hatte ich etwas Besonderes verdient."


Marc-Alex Raissis ist 43 Jahre alt. Durchtrainiert. Ein Franzose, der seit Jahren in Deutschland lebt. Es ist nicht nur sein angenehmer Akzent, sondern sein einnehmend freundliches, ruhiges Wesen, das mir sofort auffällt, als ich ihn in der bei Triathleten besonders beliebten Alster-Schwimmhalle in Hamburg zum Interview treffe. Ihn und sein schickes, himmelblaues Cervélo P3.


Marc-Alex Raissis ist begeisterter Triathlet. Und darüber hinaus
ein sehr sympathischer, interessanter Gesprächspartner. 



Wir treffen uns in der Alsterschwimmhalle. Es ist warm, sehr feucht. Schnell schwitze ich unter T-Shirt und Jeans. Wir sitzen direkt am Beckenrand, das P3 wie als hätte es Tarnfarbe angelegt, wie, als seien die Farbe des Wassers und die Rahmenfarbe für einander gemacht - Sinnbild der Verbindung der beiden Sportarten Schwimmen und Radfahren beim Triathlon. Immer wieder unterbrechen Schwimmer das Interview, grüßen Marc-Alex. Bekannt wie ein bunter Hund ...

Lousy Legs: Marc-Alex, Danke erst einmal, dass Du Dir heute an diesem Tag Zeit genommen hast für ein Interview ...


Marc-Alex: Naja, draußen regnet es gerade ... an Radfahr-Training ist heute eh nicht zu denken ... (sagt er und grinst)


Lousy Legs: Erzähle doch bitte kurz wie Du zum Triathlon gekommen bist und was Dich besonders an dieser Sportart fasziniert, bevor wir über Dein wunderschönes P3 sprechen.




Super ausgesucht als Foto-Location: Das Cervélo P3 von Marc-Alex 
hätte ich auch gern unter Wasser fotografiert ...

Marc-Alex: Nun, ich betreibe Triathlon seit ziemlich genau 10 Jahren. Damals wollte ich einfach nur abnehmen und hatte dafür dann schon mit dem Laufen angefangen. Über einen Kollegen bin ich dann zum Triathlon gekommen. Ich finde, es ist ein unglaublich facettenreicher Sport, was natürlich daran liegt, dass es eigentlich drei Sportarten in einer ist. Das Laufen: Meditativ, ruhig. Das Radfahren: Schnell, rasant, extrem. Und vorher das Schwimmen: Dramatisch, kann man sagen.


Lousy Legs: Ich hatte Dich beim Vorgespräch zu diesem Interview gebeten, ein Trikot mitzubringen. Wieso Triabolos, bist Du Mitglied in diesem Verein?


Marc-Alex: Ja. Ich bin sogar einer der Gründer ...


Lousy Legs: ... Quatsch?!? ...


Marc-Alex: ... doch, doch! Zweiter Vorsitzender. Ich war einer derjenigen, die damals die Idee hatten, den Verein zu gründen. Heute zählen wir mit über 800 Mitgliedern nicht nur zum größten Tria-Verein hier in Hamburg, sondern sind der größte Triathlon-Verein Deutschlands. Soweit ich weiß gibt es nur noch in England und den USA zahlenmäßig größere Vereine.

ikes.


Der Lenkkopf und die gesamte Front sehen seit 2014
eher dem P5 ähnlich: Marc-Alex hat noch die "klassische" Linie.


Lousy Legs: Wow, das wusste ich nicht. Zwei ehemalige Fahrer in unserem Team SunClass, Swantje und Steven sind oder waren auch Triabolos-Mitglieder ...

Marc-Alex: Ja, die Swantje kenne ich sogar. Man kann schon sagen, dass wir in Hamburg die Triathlon-Hauptstadt Deutschlands sind. Und auch wenn unsere Mitglieder viele tolle Erfolge erringen, so finde ich das coolste zurzeit unser "Rookie-Programm". Wir bieten einen Kurs an, bei dem Triathlon-Neulinge mit erfahrenen Triathleten trainieren können. Sie bekommen von Anfang an professionelle Anleitung und Unterstützung: Beim Schwimmen, beim Laufen und natürlich beim Radfahren. Das Motto dabei könnte sein: "Bei uns trainiert der Anfänger mit dem Iron Man-Finisher."


Lousy Legs: Das klingt ja spannend.

Marc-Alex: Oh, das ist es! Jedes Jahr ist das so, dass wir bis zu 50 Neulinge 12 Wochen lang intensiv auf ihren ersten Triathlon vorbereiten. Das ist der ITU World Triathlon Hamburg, eine tolle Veranstaltung! Mit Trainer, Trainingsplan und allem. Das ist eine Kooperation, die wir zusammen mit Upsolut, oder Legardére Unlimited, wie sie jetzt heißen, haben. Es wurde sogar ein Film darüber gedreht: "Wechselzeiten", sehr geiler Streifen, übrigens. Wunderbar zu sehen, wenn die Mädels und Jungs dann aus dem eigenen Triabolos-Starterblock beim Hamburg Triathlon starten können: Ganz anders, als bei meinem ersten Wettkampf, wo ich bei weitem nicht so viele Leute kannte und nach dem Schwimmen spätestens auf der Radstrecke dann ziemlich allein war ...


Lousy Legs: ... auf diesem wunderschönen P3?



Er liebt dieses Rad wirklich: Vor jedem Foto dreht Marc-Alex 
die Kurbel so ein, wie er sie am schicksten findet ...

Marc-Alex: Nein, nein, das hatte ich damals noch nicht. Ich war da sogar auf einem geliehenen Rad unterwegs, die Pedale hatten noch Riemen und Körbchen. Zwei Jahre später dann hatte ich endlich mein erstes richtiges Triathlon-Rad, ein Pearl. Es war das Slice Pro aus Aluminium. Ich habe es geliebt und vermisse es noch heute - leider habe ich das Teil 2011 zusammen mit meinem Schlüsselbein im Training geschrottet. Es war sehr bequem zu fahren, ich hatte auf dem Bike von Anfang an eine perfekte Position.


Lousy Legs: Gibt es denn zum P3 Unterschiede vom Pearl, die Du sofort bemerkst?


Marc-Alex: Das ist schwer zu sagen, die beiden Bikes sind wirklich kaum miteinander zu vergleichen. Also, das Slice war viel steifer zu fahren, daher auch etwas weniger "zahm". Das Cervélo P3 hingegen federt kleine Unebenheiten einfach weg, denke ich, das Slice war da unnachgiebiger. Gewicht ist bei Beiden kaum bemerkbar. Das P3 hat zudem ein sehr markantes Tretgefühl, meiner Meinung nach, das ich immer besonders im Antritt spüre.


Lousy Legs: Wie bist Du denn zu dem P3 gekommen? Und warum hast Du dich für Cervélo entschieden und nicht für, beispielsweise, ein Shiv?


Marc-Alex: Eine lange Geschichte ...


Lousy Legs: ... kein Problem, meine Leser sind Romane in meinem Blog gewöhnt ... (Grüße an Torsten :)



Kleines, unauffälliges Detail: Die Blüte weist Marc-Alex als Iron Man-Finisher aus. 

Marc-Alex: Ja, also das beginnt alles 2008. Ich beende meinen aller ersten Iron Man auf Hawaii. Also im Ziel. Ein unglaubliches Gefühl! Zumal ich als sogenannter Daylight-Finisher anscheinend etwas ziemlich Besonderes geschafft habe. Ich versuche, ein bescheidener Mensch zu sein und denke, es ist besser, eine gute Form auf einem nicht so tollen Rad zu haben, als umgedreht. Aber nach dem Iron Man-Finish war ich so stolz, dass ich mir dachte: "Jetzt hast Du was besonderes verdient!" Das P3 war damals noch relativ neu, nicht viele davon waren unterwegs, aber wenn, dann saßen da eigentlich immer gute Leute drauf. Respektierte Sportler. Auf Hawaii, direkt auf dem Alii Drive gibt es das mittlerweile legendäre Café Lava Java. Dort stehen, wenn Triathlon ist, die ganzen Bikes in Reih und Glied ...


Lousy Legs: ... und da entdeckst Du dieses P3?


Marc-Alexs: So ähnlich. Ein Cervélo P3 ist es, ja, mit einem Zettel "zu verkaufen" drauf. Es ist ein P3 mit Dura Ace-Ausstattung (scheinbar schwören die Trias auf Dura Ace, merke ich Anm. d. Aut.) und wunderschönen Zipp 808, damals das Nonplusultra. Ich habe mir die Nummer vom Verkäufer notiert und wollte eine Nacht drüber schlafen. Lag aber nur wach, habe immer hin und herüberlegt. Hin und her gewälzt im Bett. Geiles Rad. Geiles Rad. Aber schon irgendwie auch viel Geld. Und vor allem: Wie bringe ich gleich 2 Räder zurück nach Deutschland? Und immer diese Gedanken: Geiles Rad. Immer wieder überlegt. Und dann am nächsten Tag irgendwann endlich angerufen. Nur leider war es da schon weg! Seit dem wollte ich nur noch ein P3 haben ...


Lousy Legs: Und hast Dir dieses dann einfach neu gekauft?



Custom Paint musste unbedingt sein. Wirklich je nach Saison
eine Schwachstelle: Die Cervelo-eigenen Bike-Lackierungen erregen Gemüter.

Marc-Alex: Nein, aber ich habe lange gesucht nach Gebrauchten, in Foren, Börsen und so. Und schließlich 2009 einen Laden in Hannover gefunden, der den Radbestand aus dem CSC-Team verkauft hat. Dort stand es dann: Ein P3, fast nagelneu, nur ganze 150 Kilometer auf der Uhr. Perfekt!


Lousy Legs: Ein Rad, das vielleicht Tour de France-Atmosphäre geschnuppert hat? Coole Sache! Erzähl doch bitte etwas zu der markanten Sonderlackierung, hatte es denn Lackschäden, dass Du es neu lackieren musstest?


Marc-Alex: Nein, nein, ganz und gar nicht. Wieder eine längere Geschichte ... vielleicht vorweg, Cervélo baut, finde ich, richtig tolle Räder. Aber die Farben, die Designs sind (ich nicke heftig) oft fast schon eine Zumutung. Leider. Das 2007er-Design, was das Bike vom Lava Java Café hatte, ist für mich immer noch das schönste überhaupt. Leider hatte das P3 aus Hannover eben nicht die schöne, sonder eine hässliche Lackierung von 2008. Nachdem es 2007 ganz toll aussah, hatte Cervélo da irgendwie 2008 so richtig ins Klo gegriffen.


Lousy Legs: Dann sofort runter mit dem Lack, oder wie?


Marc-Alex: (Lacht) Ja, ganz genau. Ich wollte keinen einzigen Meter mit der Farbkombi fahren. Ich habe mir also als erstes das Rad von
 Robert bei Pirate Bikes (hier gibts übrigens ein Interview mit ihm) auseinander bauen lassen und dann hing das erstmal 2 Jahre in meiner Wohnung. Die ganze zeit über bin ich mein Pearl weiter gefahren. Man muss dazu wissen, dass das Slice ein ganz wunderschönes Lichtblau - RAL 5012 - hatte. Und als das Rad dann 2011 durch den Unfall nicht mehr fahrbar war, kam mir die Idee mit dem Umlackieren. Das musste es unbedingt sein. Picocycles in Kiel haben es dann lackiert. Eine Freundin, Katharina Schmidt, die ist Grafikdesignerin, hat die ganzen Aufkleber hergestellt - übrigens ist das "Marc-Alex" eine eigene Schrift, die sie nur für mich gemacht hat - und dann kam noch eine Schicht Klarlack drüber. Seit dem fahre ich es. Aber auch nur bei Wettkämpfen.


Lousy Legs: Nur bei Wettkämpfen?



Die dicke FSA Neo Pro-Kurbel.

Marc-Alex: Ja, ich bin da etwas eigen. Das Rad ist etwas ganz Besonderes für mich. Mein Baby. Jeder Kratzer regt mich auf ...


Lousy Legs: ... das kenne ich von mir ...


Marc-Alex: ... und deshalb habe ich mir als Trainingsrad gleich noch ein Cervélo P2SL gebraucht gekauft.


Lousy Legs: Nein?!


Marc-Alex: Doch, doch! Das habe ich dann auch ...


Lousy Legs: ... lass mich raten: Himmelblau 5012 lackiert?


Marc-Alex: Ja, klar. Nur die Aufkleber sind etwas anders.


Lousy Legs: Wow, die n+1 Regel nimmst Du aber mehr als ernst.

Marc-Alex: Ich habe keine Frau, wenn Du das meinst ... (wir lachen)


Lousy Legs: Marc-Alex, welche Ausstattung und Komponenten fährst Du an diesem P3?

Marc-Alex: Dura Ace, wie gesagt. Ich liebe den Schaltkomfort und hatte bisher nie irgendwelche Probleme mit der Schaltung. Vorne fahre ich 54/42-Blätter, hinten kann ich - je nach Streckenprofil - zwischen einer 11/23 oder 11/21-er Kassette wählen. Die Kurbel ist etwas Besonderes: Eine FSA Neo-Pro TT, Vollcarbon mit Keramiklager. Ich weiß, ich weiß, diese Keramiksache ist nur ein Hype, niemand tritt 10.000 Umdrehungen. Und doch - die Kurbel ist richtig schick und es fühlt sich gut an, sie zu fahren. 



Flugzeug? Lenker! Der 3T Ventus II Ltd

Lousy Legs: Ich mag den Lenker.


Marc-Alex: Oh ja, ich auch! Das ist ein 3T Ventus 2 in der Limited Version. Sauteuer, damals 1.000 Euro, heute so um die 800, 900, aber ein toller Lenker. An meinem P2 fahre ich den Ventus 1. Der 2er bremst aber viel besser, finde ich.


Lousy Legs: Ich mag auch die dicke Scheibe hinten.

Marc-Alex: Oh, und was die für einen Sound macht! Als mein Kumpel Ingo und ich damals die Scheiben zusammen zum ersten mal im Training am Deich ausprobieren und die ersten Meter richtig schön Gas geben, hören wir ein krasses Geräusch. Ein Brummen, ein tiefes, lautes Wummern. Wir haben ständig über und hinter uns geschaut und gesucht, und Ingo ruft dann: "Wo ist denn jetzt dieses verdammte Flugzeug?!", bis wir merken, dass das der Sound der Scheiben ist! Das hier am P3 ist eine Pro-Scheibe aus der ersten Serie. Etwas schwer mit einem Kilo, aber sehr geil zu fahren. Vorne habe ich ein Laufrad von Ritchey, Schlauchreifen. Im Prinzip ist die WCS-Felge baugleich mit der alten 360er Zipp, meines Wissens nach die letzte glatte vor den Golfball-Oberfläche-Felgen, nur anders eingespannt. Ich denke, das ist eine 40er oder 50er Höhe.



Muss sein am TT-Bike: Die Scheibe. 

Lousy Legs: Ich sehe, dass Du keinen speziellen Triathlon-Sattel fährst?


Marc-Alex: Das machen viele Triathleten so, nicht nur ich. Ich persönlich komme am besten mit dem Fizik Arione zurecht. Ich fahre den auch ohne Schrägstellung - für mich bringt das nicht wirklich was, ich habe eigentlich von Natur aus einen sehr gut anpassbaren Körper und habe auch auf langen Strecken in TT-Haltung kaum Schmerzen. Sitzprobleme hatte ich noch nie.


Lousy Legs: Na, da hast Du es aber gut! Apropos Haltung: Was würdest Du einem TT-Neuling raten, was er beim Kauf eines Triathlon- oder Zeitfahrrads beachten soll?

Marc-Alex: Das allerwichtigste ist meiner Meinung nach, dass das Rad perfekt zum Körper passen muss. Ich sehe das bei uns immer wieder: Die Leute sind so fixiert auf diese eine Marke, dieses eine Bike, das kaufen sie dann, obwohl die Geometrie dann gar nicht so gut zu ihrem Körper passt. Also in jedem Fall vor dem Kauf vermessen lassen! Ein guter Bike-Fitter kann dann schon Kauftipps aussprechen. Dann das Rad in jedem Fall Probe fahren - auch mal ein Wochenende lang. Ein seriöser Radhändler - gerade bei den Preisen - sollte das möglich machen können. 



Wichtig, viel wichtiger als bei einem Rennrad: Perfektes Bike-Fitting.
Dazu gehört auch ein passender Sattel.

Lousy Legs: Leider bieten viele Händler gerade einen solchen Service nicht. Oder sie haben dann nicht das passende Rad, was auch verständlich ist, gerade bei kleineren Läden. Da bleiben dann als interessante Alternativen die Testivals der Hersteller - auf Mallorca beispielsweise ...


Marc-Alex: ... oder halt eben Freunde, Bekannte fragen oder so. Wenn dann das Bike gekauft ist, wieder zum Bike-Fitter und das Rad ganz genau einstellen lassen. Wirklich: Die Zeitfahrhaltung ist so extrem, dass schon leichte Haltungsfehler zu Schmerzen führen. Sicher! Oder eben, dass man im Wettkampf nicht lange in der Zeitfahrhaltung aushält, sich immer wieder aufrichten muss - und das kostet dann richtig Zeit! Ansonsten: Rumpfstabi und nochmals Rumpfstabi - diese Übungen sollten inzwischen fester Bestandteil eines ernsthaften Triathlon-Trainings sein.


Lousy Legs: Wertvolle Tipps, finde ich. Gerade, weil Du die hohen Preise ansprichst: Selbst ein gebrauchtes Rad wie Deines, sagtest Du im Vorgespräch, hat, so wie es hier steht, seine 3.500 Euro gekostet, zusammen mit Laufrad und Scheibe noch mal 2.500 € oben drauf. Hohe Kosten. Wenn es dann beim Fahren nur weh tut ... dann hat man irgendwie ziemlich sinnlos Geld verpulvert.

Marc-Alex: Absolut.



Alles Gute für Deine nächste Iron Man-Teilnahme & Vielen Dank.

Lousy Legs: Marc-Alex, ich bedanke mich ganz herzlich für die Zeit, die Du Dir genommen hast und wünsche Dir bei Deiner nächsten, zwölften Iron Man-Teilnahme wieder viel Erfolg und mit Deinem superschönen Cervélo P3 noch viele tausend schöne, schnelle und vor allem sichere Kilometer!



Zeitfahrmaschinen beim Kona Bike Count: Irgendwas muss an Cervélo dran sein ...


Der Kona Bike Count ist eine seit vielen Jahren etablierte - nicht unumstrittene - statistische Erhebung vom Lava Triathlon-Magazin über das Equipment, mit dem die Iron Men in Hawaii an den Start gehen. Bei knapp 2.000 Triathleten, die sich jedes Jahr für den prestigeträchtigen Wettbewerb qualifizieren spiegeln die dortigen Zahlen zumindest recht interessant wider, auf welche Produkte und Marken die Szene setzt.

Cervélo dominiert seit Jahren diese Statistik - und das mit einem Abstand, der viel aussagt. Allein in den letzten 3 Jahren gehen im Schnitt (Platz 3) 207 Starter mit Specialized ins Rennen, davor noch (Platz 2) 230 Starter auf Trek und mit weitem Vorsprung (Platz 1) dann Athleten auf Cervélo mit 487 Bikes. Das Gros davon eben auf dem P3. Nun kann man sich sicher streiten, wie aussagekräftig eine Statistik bei einem solchen Wettbewerb ist, dass hier auch eher Amerikaner am Start sind, die amerikanische Marken bevorzugen - alles in allem aber muss ja irgend etwas an Cervélo und dem P3 dran sein, denn Marketing, Patriotismus und Sponsoring hin oder her: Wenn das Material Mist wäre, würden es nicht so viele fahren.



Ich kann diese wunderschönen Linien nicht oft genug fotografieren ...

Dass ich selbst ein großer Fan von Cervélo bin, wisst ihr. Nichts desto Trotz bin ich offen und begeisterungsfähig für all die anderen Marken und Produkte da draußen. Ursprünglich hatte ich hier eine Serie geplant über meine drei Lieblings-TT-Bikes: Das Cervélo P3 bekomme ich fertig. Eine Anfrage bei BMC - zum spannend designten TM01 - läuft seit mehr als 8 Wochen, aber ich habe mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, dass da in der Schweiz irgend jemand bei BMC mir mal Antwortet. Was im übrigen mit meinem Test "Rennradberatung beim Hersteller" hier gehts zum Test korelliert - BMC ist, was Kommunikation angeht, einfach nur enttäuschend.


Eine weitere Anfrage, mein drittliebstes TT-Bike, läuft noch bei Focus, denn ich finde den TT-Rahmen des Focus Izalco Chrono Max nicht nur von seinen Linien her super interessant, sondern interessiere mich vor allem für die Story, die in dem Bike steckt. Immerhin hat Aero-Legende Andy Walser dort auch seine Finger im Spiel gehabt. In Cloppenburg zeigt man sich zumindest gesprächsbereit. Wir werden sehen ...

Anyway. 



Freue mich schon, selbst mal irgendwann dieses Rad fahren zu können.

So erfreue ich mich erstmal halt nur an den super Bildern von Marc-Alex´ Custom-Paint Cervélo P3 und freue mich darauf, in Zukunft vielleicht selbst einmal eine solche Maschine fahren zu können.


Vielen Dank an dieser Stelle an die Alster-Schwimmhalle Hamburg / Bäderland, dass ich hier bei Euch direkt am Beckenrand das Interview und diese tollen Fotos machen durfte.


Mit Lousy Legs einen Crash-Urlaub in den Bergen erleben - und sportliche Grenzen verschieben.


Nein, kein Zeitfahr-Event, dafür etwas ähnlich geiles: Everesting ist in aller Munde und nachdem wir bereits mit einigen von Euch den wahnsinnig steilen Mortirolo und den unerbittlich (in unserem Fall: heißen, sonst:) windigen Mont Ventoux everesten konnten, geht es vom 10.7. bis 12.7. ins wunderschöne Zillertal - zur Höhenstraße.

Es warten nicht weniger als 5 (!) verschiedene Auffahrten zwischen 12 und 15 Kilometern Länge auf Euch, alle rund 1.500 hm. Lust, mal ein Wochenende lang ohne den Druck eines Rennens mit 7 anderen Radsportbegeisterten die 8.848 hm in Angriff zu nehmen?





Für ein Everesting eher ungeeignet. Wobei: Beim RATA sehe ich
einen Teilnehmer auf einem P3-Rahmen mit Rennrad-Lenker..

Wir haben 6 Plätze für ambitionierte, gut trainierte, durchgeknallte Rennradler wie Euch in unserem Bus verfügbar - Ihr habt Lust, auch mal so einen Trip zu machen? Einfach Platz reservieren oder gleich buchen. Bei Fragen stehe ich Euch natürlich gern zur Verfügung.





MORTIROLO 15.-17. Mai - BERICHT
MONT VENTOUX 29.-31. Mai - BERICHT 
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